Musik, Fotografie und lokales aus Frankfurt am Main

Schwärmzeit.de

Sans Parade - Artefacts

Eine gute Freundin hat mich auf eine Band aufmerksam gemacht, die ich für sehr hörenswert halte. Sans Parade heisst die dreiköpfige Band aus Finnland. Mir ist zuerst der Song Hyperborea zu Ohren gekommen. Die elektronischen Klänge und die dazu sehr passende filigrane Stimme des Sängers haben mich vom Start weg überzeugt mehr zu hören und mehr über die Band wissen zu wollen.

Das erste Album ist im Jahr 2013 unter dem Bandnamen Sans Parade selbst erschienen, das zweite Album Artefacts wurde erst kürzlich veröffentlicht. Die Idee zum Album entstand als die Band beim Dreh des Musikvideos zu In a Coastal Town an der Südwestküste Finnlands Fetzen eines Liebesbriefes fanden. In dem Brief drückte eine junge Frau tiefe Gefühle an eine verlorene Liebe aus, wahrscheinlich um sich von eben dieser Liebe zu befreien, zerriss sie den Brief und warf ihn ins Meer. Einige Stücke des Liebesbriefes fanden die Bandmitglieder, diese waren jedoch nur Ausschnitte des Briefes, welche ein lückenhaftes Puzzel ergaben. Hieran fand die Band genügend Inspiration für Artefacts. Das hieraus entstandene Album kommt deutlich experimenteller daher, als das musikalisch anspruchsvolle Debütalbum. Wortfetzen und Statements werden harmonisch aneinander gereiht und ergeben im ganzen eine Richtung, jedoch keine lineare Erzählung, wohingegen stets Raum für eigene Interpretationen bleibt. Ein sehr vielfältiges und breites Spektrum von orchestralen und elektronischen Klängen, Beats und Rythmen ergießt sich durch das Album. Bei den einzelnen Stücken wurde zudem viel Wert auf Melodik und Harmonie gelegt, sodass es für meine Ohren eine Wohltat ist, den noch wenig bekannten Jungs, beim Start in eine hoffentlich lang anhaltende Karriere zuzuhören.

Hier gehts zur Webseite der Band

Fantasy Filmfest 2015

Seit nunmehr 28 Jahren gibt es in sieben deutschen Großstädten auf dem zentätigen Fantasy Filmfest für kinobegeisterte der besonderen Art, eine Auswahl von zirka 60-80 internationaler Filmen zu sehen. Die Namensgebung Fantasy Filmfestival und die tatsächliche Filmauswahl könnte Erstbesucher auf eine falsche Fährte locken, denn meist sind die ausgewählten Filme nichts für schwache Nerven. Der Zuschauer sollte sich vorher informieren, welches Werk für seinen Geschmack in Frage kommt. Das Angebot ist entsprechend breit gefächert, deshalb ist für jeden filmbegeisterten Kinobesucher etwas dabei. Hier werden neue Geschichten erzählt, die den eigenen Horizont erweitern können. Viele der Filme gelangen nie zum breiten Holliwood geprägten Publikum. Manche Filme feiern auf dem Festival Weltpremiere, in dem Fall ist oft auch der Regisseur vor Ort und steht für Fragen und Antworten zur Verfügung.
Da bei der Übersetzung der unterschiedlichen Werke in die deutsche Sprache, in der Regel viel an Athmosphäre verloren gehen würde oder einfach noch keine Sprachsynchronisation vorliegt, werden die Filme meistens im Original ausgestrahlt. Ist die Sprache nicht Englisch oder Deutsch, wird der Film mit englischem Untertitel ausgestrahlt. Neben vielen US-Amerikanischen und Englischen Titeln, sind gleichermaßen Spanische, Französische aber auch Japanische Filme im Repertoir. Hier kann aber auch mal ein Vampirfilme in Farsi revolutionäre Bilder auf die Leinwand werfen und ein großer Teil der Famile es Hauptdarstellers im Frankfurter Publikum sitzen oder ein in schwarz-weiß gedrehter Stummfilm die Festival Gemeinschaft begeistern.

Das Fantasy Filmfest hat langjährige Fans, wodurch es ein nahezu familiäres Ereignis sein kann. Viele der Dauerkartenbesitzer kennen sich seit Jahren und auch die Veranstalter sind immer gern für einen Plausch über die handerlesene Filmauswahl bereit. Die Frage in einem ruhigen Moment, nach besonders lohnenswerten Filmen an die Festivalleitung wird hier noch mit Begeisterung und einem Glanz in den Augen beantwortet.

Ich habe dieses Jahr bisher nur wenige Filme gesehen und kann deshalb nur diese beiden Filme uneingeschränkt empfehlen:

The Connection und Tale of Tales

Hier gehts zur Webpräsenz des Fantasy Filmfest

Morrissey kommt nochmal nach Deutschland

Die britische Indie-Rock Legende Steven Patrick Morrissey besucht das zweite Jahr in Folge für zwei Konzerte Deutschland. Ende September spielt er in Neu-Isenburg und anschließend in Köln. Ich habe Morrissey noch nicht sehr lange für mich entdeckt, war aber schnell von der Vielfalt der gewählten Themen für seine Songs und der stets sehr melodischen Präsentation beeindruckt. Kaum ein anderer Künstler versteht es derart, einfachen Worten, mit ungespielter Leichtigkeit einen tieferen Sinn zu geben. Über Morrissey hingegen eine passende Beschreibung abzugeben, ist nicht möglich. Morrissey ist ein unverkennbares Unikat und ein Dinosaurier seiner Zeit. Er hat sich die Augen eines Kindes bewahrt, die Dinge so zu sehen wie sie sind und diese universell verständlich, mitzuteilen.

Vor zwei Jahren hat er bekannt gegeben, das er seit längerem an Krebs leidet, sich jedoch darüber und den Folgen seiner Krankheit nicht den Kopf zerbrechen wird. Er fühle sich momentan gut und wird ruhen, wenn er tot ist. Wenn er sterbe, dann wäre das eben so.
Es könnte eine der wenigen letzten Möglichkeiten sein, Morrissey live zu erleben. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann das Morrissey noch viele Jahre derart bewegende Musik produziert und noch sehr viele gute Jahre vor ihm liegen.

Go Moz, Go !

Es ist Schwärmzeit !

Bereits seit Anfang Juni schwärmen Jungköniginnen der unterschiedlichsten Ameisen-Gattungen in heimischen Gärten, Straßenecken, Wäldern und Wiesen aus. Oft weiß man ja nicht, wonach man Ausschau halten soll, weil man nicht weiß wonach man eigentlich sucht. Da gestern Nachmittag in unserem Gärtchen Ameisenköniginnen vom Volk Lasius Niger am schwärmen waren, habe ich Euch ein Foto eingestellt.

Die Königin wirft nach dem Hochzeitsflug und der Begattung durch mehrere Männchen ihre Flügel ab und versucht sich in weicherer Erde einzugraben um mit der Staatsbildung zu beginnen. Die ersten Tagen und Wochen wird die Flügelmuskulatur abgebaut, hiervon "ernährt" sich die Königin um die ersten 15-25 Eier zu legen, die hieraus geschlüpften Ameisen, müssen es in den ersten Wochen schaffen, Nahrung zu finden und die Königin ernähren, damit das Volk eine Überlebenschance hat. Mit einer Größe von 1 cm kann man sie derzeit überall in den Städten und Gemeinden am einfachsten auf Gehwegen entdecken.

Wenn man sich für die Zucht von Ameisen interessiert, könnte man mit einer Königin nun ein Volk im eigenen Formicarium gründen und pflegen. Hierzu braucht es wenig, ein Reagenzglas oder ein durchsichtiger Schlauch, ein wenig Wasser und Watte reichen aus um mit der Völkergründung loszulegen.
Wer hieran Interesse hat besucht am besten das Ameisenforum.de

Eine Woche Madeira

Madeira hat eine beeindruckende Flora und Fauna und eine weitreichende und interessante Historie. Einen ganz kurzen Einblick meiner Erfahrungen möchte ich hier geben. Ich war eine Woche im Hotel Pestana Village untergebracht und mit dieser Wahl sehr zufrieden. Die Anlage liegt insgesamt in einer ruhigen Lage und mein Zimmer mit Blick und Balkon auf die Poolanlage und auf Funchal war sauber und modern eingerichtet. Meine Wahl fiel auf das Hotel, da Apartmentzimmer zum Angebot gehörten, genauso wie eine gute Hotelküche.
Das Servicepersonal und die meisten Gäste schauten zwar etwas verdutzt drein, als ich am ersten Tag mit vollgepackten Taschen vom Markt wiederkam und den kleinen Kühlschrank bestückte, das scheint hier nicht ganz gewöhnlich zu sein, aber wozu die Küche bezahlen, wenn man sie nicht nutzt. Die Raumentlüftung der Küche war obendrein besonders geschickt entworfen worden, sodass alle Gäste meiner Etage an meinen kulinarischen Künsten, zumindest geruchstechnisch teilnehmen durften.
Die Stadt selbst hat gut 110.000 Einwohner was fast die Hälfte der Bevölkerung der Insel ausmacht. Über 90% gehören der römisch-katholischen Kirche an, die Religion wird größtenteils traditionell empfunden und prägt die Gesellschaft kulturell. Mit dem Bus kommt man überall hin, wer die Zeit nicht hat oder sich ungern an feste Abfahrtzeiten halten möchte, sollte sich einen Mietwagen besorgen. Die historische Altstadt mit den traditionellen Pflastersteinen war gepflegt und sehr sehenswert. Der Hafen der Stadt wird regelmäßig von Kreuzfahrtschiffen angesteuert, hierdurch ist die Altstadt in den Abendstunden oft überfüllt und die Restaurants gut besucht. Vor allem der Obst-, Gemüse und Fischmarkt in der Markthalle der Stadt ist ein Pflichtbesuch. Sehr zu empfehlen sind geführte Levada-Wanderungen, die durch einheimische Guides interessant gestaltet werden können. Ich hatte das Glück einen sehr interessierten und mitteilungsfreudigen Guide erwischt zu haben, der viel vom Land, Pflanzen und Leute erzählen konnte und selbst auch an anderen Kulturen interessiert war. Das Angebot der Insel ist eher an Paaren orienteiert, frisch verliebte Paare auf Hochzeitsreise trifft man überall an, allerdings auch genauso viele alte Paare im Ruhestand. Aus dem Grund trägt die Insel den inoffiziellen Titel -For the young and the nearly dead

Hier geht’s zu den Bildern